Kurzinhalt
Im Dokumentarfilm MORE THAN HONEY geht der renommierte Schweizer Regisseur und Enkel einer Imkerfamilie Markus Imhoof dem Bienensterben auf den Grund. Mit ungeahnter Präzision macht er das Leben der Biene sichtbar und porträtiert diejenigen, die am meisten davon profitieren: die Menschen. Während ein Schweizer Bergimker das Bienensterben mit Traditionstreue abzuwehren versucht, ist die Apokalypse in China schon längst Realität. Imhoof trifft hier auf das Geschäft mit den Pollen. Er spricht mit einem quer durch die USA ziehenden Bienenchauffeur und mit Königinnenzüchtern, die ihre lebendige Ware per Post in die ganze Welt verschicken. Imhoofs tief beeindruckende Bestandsaufnahme des Bienenlebens verdichtet sich zu einer traurigen Diagnose unserer Zeit, in der Naturprodukte massenhaft verfügbar sein müssen.
In einem Interview formuliert Markus Imhoof, was er durch die Bienen und ihr Sterben erfahren hat: „Pervers ist, dass die Landwirtschaft, die von den Bienen lebt, selbst eine der größten Bedrohungen für die Bienen ist. Es geht nicht nur um die Bienen, sie sind gleichsam die Stellvertreter oder die Chiffre für etwas Allgemeineres. Ich glaube, es geht um einen bewussteren Umgang mit uns und der Umwelt. Man kann aber auch in seinem Garten oder auf dem Balkon dieselben Fehler machen wie die Agrarindustrie. Inzwischen gebe ich meinem Hund ein harmloses Mittel gegen Zecken und Flöhe, und nicht mehr die Nervengifte, für die geworben wird. Das ist dasselbe Neonikotinoid, das die Bienen umbringt."
"Die Agrochemie schiebt alle Schuld für das Bienensterben auf die (aus Asien eingeschleppte) Milbe „Varroa destructor“, die seit 40 Jahren eines der größten Probleme für die Honigbiene darstellt. Darüber ist zwischen der chemischen Industrie und den Imkern eine Art Glaubenskrieg entbrannt. Das Bienensterben, ist aber kein Mysterium: Die Bienen sterben nicht einfach an Pestiziden oder Milben oder Antibiotika oder Inzucht oder Stress: Es ist die Summe von allem. Die Bienen sterben am Erfolg der Zivilisation.“