Wer meint, große Kinder bräuchten weniger begleitende Unterstützung, erliegt einem ebenso großen Irrtum. Gerade im Teenager-Alter ab etwa dem 14. Lebensjahr kommen wichtige Lebensfragen auf.
Jugendliche sind mit ihrer Selbstfindung beschäftigt. Wie komme ich in der Clique und beim anderen Geschlecht an? Wann sollte ich mich das erste Mal verlieben? Wenn es dann soweit ist, taucht die Frage nach der körperlichen Liebe auf. Wer in der Klasse hat schon das „erste Mal“ erlebt? War es schön oder eher enttäuschend? Auch das Thema „Schwangerschafts-verhütung“ wird jetzt aktuell. Ein bewusster Umgang mit den Themen der Adoleszenz ist für die Zukunft der Mädchen und Jungen von großer Bedeutung. Denn beide Geschlechter sind verunsichert von den Klischees einer patriarchalen Gesellschaft und den Bildern von sexueller Attraktivität, die ihnen von den Medien suggeriert werden. Im Focus Online (25.04.12) schildert Joachim Hirzel zutreffend, dass sich viele junge Menschen heute „in einer Art permanentem „Deutschland sucht den Superstar“-Modus durch ihr Leben bewegen.“
Auch die Social Media, die ein Ort der ständigen Selbstbespiegelung und Bewertung durch andere sind, setzen sie mehr unter Druck als vielen bewusst ist und verhelfen ihnen nicht unbedingt zu einem positiven Körperbewusstsein. Nur knapp die Hälfte aller jungen Mädchen (48 Prozent) in unserem Kulturraum fühlt sich in ihrem Körper wohl, im Gegensatz zu 72 Prozent der Jungen. In einem patriarchal geprägten Umfeld verwundert diese bedauerliche Tatsache nicht.Die „Arte“ - Dokumentation "Die Pille und ich" setzte sich kritisch mit der Pille als Lifestyle-Medikament auseinander (23.04.12). Der „Focus Online“ - Redakteur bezeichnete sie im Titel seiner Kolumne zur Sendung als „Die Anti-Kilo-Anti-Akne- Super-Busen-Pille“, die von vielen jungen Frauen arglos als eine Art „Schönheitselixier“ geschluckt wird.
Alexandra Pope, Sjanie Hugo Wurlitzer: Wild Power. Dein Zyklus als Quelle weiblicher Kraft
292 Seiten, broschiert, erschienen Juni 2019, TRIAS Verlag, ISBN 9783432107981
Alexandra Pope und Sjanie Hugo Wurlitzer haben die Red School gegründet, die Coachings und Seminare rund um die Menstruationserfahrung und weibliche Spiritualität anbietet. Ihr Ansatz stützt sich auf Erfahrungen aus der Psychotherapie, Hypnotherapie, Lebensberatung und kombiniert sie mit Entspannungs- und Bewegungstechniken. Wenn Frauen wissen, wann sie eher verletzlich oder energiegeladen sind, können sie sich bewusst auf den weiblichen Energiekreislauf einlassen und in jeder Lebensphase ein neues Gefühl für ihre Weiblichkeit gewinnen. In den Tagen direkt vor dem Einsetzen der Blutung können Frauen sich auf das Bedürfnis nach Ruhe und Rückzug vorbereiten, indem sie zum Beispiel Verpflichtungen zurückschrauben, Termine verschieben und das Tempo verringern. "Wenn sich die Frage nach Empfängnisverhütung stellt, ist eine solche Frau bereits im Zyklusbewusstsein verankert und kennt auch die Hinweise auf ihre fruchtbaren Tage. Statt hormoneller Verhütung, die heute die Diskussion dominiert, hat sie nun die Wahl." Das Buch liefert gerade den jungen Frauen das dazu notwendige Körperwissen und bringt sie in Kontakt mit ihrer spirituellen Urkraft.
UF/Fotos: CG; Cover: mit freundlicher Genehmigung von Georg Thieme Verlag KG