Südtirol - Labsal für Leib und Seele

Der Herbst mit seiner bunten Farbenpracht ist genau der richtige Zeitpunkt, um einen ruhigen Urlaub zu verbringen. Dem Stress den Rücken kehren, Der Seele Ruhe pur gönnen. Wer auf den sanften Tourismus setzt, sollte die Zeit nehmen, das ursprüngliche Ultental zu entdecken. Diese Südtiroler Landschaft wird von den vielen Bergbauernhöfen und Dörfern geprägt. Wer hier eintaucht in diese bezaubernde Idylle spürt den sanften Hauch im Wind. 

Das Ultental liegt gegenüber von Meran. Die Hauptgemeinde dieses Tales ist Ulten. Von der Gemeinde Lana aus startet man ins Tal hinein. Parallel dazu geht es in den Vinschgau, weiter unten zum Kalterer See. Während Meran sein süditalienisches Flair pflegt und sich in einer Ebene ausbreitet, erschließt sich dieses Tal nur über eine kurvige Anreise. Aber keine Angst, die Straßen sind gut ausgebaut und was anfangs für den Ungeübten erschreckend wirkt, wird spätestens nach der fünften Kurve zur Routine.

Das Ultental wird von seinen vielen Bergbauerndörfern geprägt. Zugleich ist es eine Apfelgegend, deren Produkte direkt an die Touristen und Einwohner vermarktet werden. Die Äpfel-Sorten von Jona bis Gala - schmecken saftig und nach „mehr“. Außerdem ist diese Region äußerst warm, man profitiert von südlichen Strömungen. Wer das Tal erleben möchte, kann es auch auf Schusters Rappen erkunden. Bekannteste Stationen sind beispielsweise St.Gertraud mit dem Naturdenkmal „Die drei Ultäner Lärchen“. Aber auch der mehr als zwei Kilometer lange Zoggeler Stausee zum Talende hin ist einen Abstecher wert.

Zugleich lässt sich von diesem Tal aus das Südtiroler Land bestens erkunden. Egal, ob man in den  Vinschgau fährt, der mit seinem bekannten Schloss Juval lockt, das  Bergsteigerlegende Reinhold Messner zu einem Museum ausgestattet hat, oder ins Schnalstal. In Kurzras befördert die Gletscherbahn den Besucher auf über 3.000 Meter. Diese Region ist für den Skienthusiasten im Sommer wie im Winter ein Eldorado. 

Aber auch den Wandernden, die von Kurzras hinauf gelaufen sind, erschließt sich der Gipfel mit einer atemberaubenden Aussicht auf die Ötztaler Alpen, den Similaun und wie sie alle heißen mögen. Das Gipfelhaus bietet auch eine Ausstellung über den bekannten Eismenschen „Ötzi“. Der wurde in dieser Region von den Eismassen im Jahr 1991 freigegeben und liegt für die Nachwelt konserviert heute im Bozener Museum.

Die Herbstzeit ist in Südtirol die Zeit des Törggelens. Zahlreiche Buschen laden dazu ein. Auf der Fahrt in die Weingegend gelangt man zwangsläufig auch zum schönsten See Südtirols: Der Kalterer See. Per Tretboot lässt er sich sogar noch im Herbst erkunden. Danach geht es hinauf auf den Berg. Von hieraus eröffnet sich einem der Mendelpass, entweder per Bahn von Kaltern aus oder per Auto. Die Sightseeingtour wird dann mit einer Weiterfahrt zum Penegal (über 1700 m) gekrönt. Von einer Aussichtsterrasse aus, der gegenüber ein Hotel liegt, grüßen bei klarem Wetter Schlern, Rosengarten und Dolomiten.

Abstecher zum Dorf Tirol, zur Seiser Alm oder über Hafling zu Meran 2000 laden geradezu ein. Und ist einmal das Wetter nicht so wie erwartet, geht es ab nach Meran und hinein in die Therme. Bei Sonnenschein flaniert man am besten auf dem Sissy-Rundweg durch die beschauliche Kurstadt, vorbei am Palace Hotel, in dem schon der bekannte Tenor Luciano Pavarotti seine Wehwehchen kurieren ließ. Freunde der Tiroler Geschichte sollten die bekannte Persönlichkeit Andreas Hofer, der das Land wie kein anderer geprägt hat, in Augenschein nehmen. Im Passeiertal bei St. Leonhard steht sein Geburtshaus. Das Museum und das Bergbauerndorf spiegeln die damalige Zeit lebhaft wider. Anschließend wird im Sandwirt eingekehrt. Bereits zu Hofers Lebzeiten war das ein Gasthaus mit reichhaltiger Speisekarte und einem sehr süffigen Bier.

Wie schon gesagt ist das Ultental eine beschauliche Region. Wer hier Urlaub macht, kann sich beispielsweise in einer Ferienwohnung einmieten. Wir machten es uns bei den Grubers am Obkirchhof gemütlich, der 800 Meter über St. Pankraz liegt. Die beiden Ferienwohnungen sind modern eingerichtet. Der ursprüngliche Bauernhof wurde erstmals im 15ten Jahrhundert erwähnt und im Jahr 2004 komplett neu und mit zwei Ferienwohnungen fertiggestellt. Die Grubers sind eine herzliche Bergbauernfamilie, die einen Familienanschluss garantiert. Für Kinder ist dieser Hof besonders ideal. 

Neben Kühen, Schafen, einem Hund, Katzen und der Gans Martin ist es ebenso ein Paradies für Mensch und Tier. Besonders die Apfelblüte in April und im Mai gefällt den Gästen ebenso wie das 13 Kilometer entfernte Skigebiet Schwemmalm in St. Walburg, das vom Januar bis zum 19. April die Wintergäste empfängt. So findet in dieser Region der Gestresste oder Erholungssuchende genügend Zeit für Ruhe und Entspannung, und mancher lässt in der warmen Herbstzeit am Obkirchhof beim Laufen durch die Obstgärten einfach nur die Seele baumeln.


CG/Fotos: CG