Wer seine Sommerferien in der italienischen Emilia – Romagna verbringt und einen familientauglichen Kulturtag einlegen möchte, wird Spaß an einer Besichtigungstour durch ihre überschaubare Hauptstadt Ravenna haben. Ursprünglich direkt am Meer gebaut, verlandete die Stadt und liegt heute knapp zehn Kilometer von der Adria-Küste entfernt zwischen Rimini und dem Po-Delta. Der große Hafen ist durch den Canale Candiano mit der Küste und dem Seebad Marina di Ravenna verbunden. Mit einer kleinen Autofähre kann man für einen Euro pro PKW übersetzen und beim Warten imposante Ozeanriesen bestaunen. Ravenna, heute noch Erzbischofssitz, war von 402 bis 476 n. Chr. die Hauptresidenz der weströmischen Kaiser und später auch des Ostgotenherrschers Theoderich. Vermutlich spielte die militärischen Sicherheit der Stadt durch ihre Lage an der Adria und ihre Kanäle und Häfen angesichts der Bedrohung durch die Westgoten und später durch die Hunnen dabei eine große Rolle. Ebenso die gute Verkehrsverbindung nach Rom.
Acht Bauwerke mit berühmter Mosaik-Kunst aus dem 5. und 6. Jahrhundert n. Chr. wurden 1996 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt: Die Basilica Di San Vitale, das Mausoleum der Galla Placidia, Sant’Apollinare Nuovo, das Mausoleum des Theoderich, das Baptisterium der Arianer, das Baptisterium der Orthodoxen, auch Neonische Taufkapelle genannt, die Bischofskapelle oder Oratorium des heiligen Andreas und Sant’ Apollinare in Classe.
Die Spezialitäten der Emilia Romagna können Sie in Ravenna bei einem guten Essen genießen. Typisch ist der echte Parmigiano Reggiano, den wir meist als geriebenen Parmesan kennen. Dort wird der sehr harte Käse in dünne Scheiben gehobelt und mit Feigen- oder Birnenmus und edlem Balsamico oder dickflüssigem Apfel-Balsamico gegessen. Noch eine neue Köstlichkeit zum Probieren: ein paar Tropfen Balsamico zu Vanilleeis.
UF/Fotos: UF