Bereits vor zwölf Jahren setzten sich Mütter aus ganz Deutschland für die Gründung einer Mütterlobby ein. Sie nannten sich „Mütter umgangsrechtsgeschädigter Kinder“. Was wollten die Mütter damals? Ihrer Pflicht, für das Wohl des Kindes zu sorgen, nachkommen, indem sie eine Lobby für alle Kinder schaffen, die durch das Zwangsrecht auf Umgang nachhaltig geschädigt wurden. Sie wollten den gesetzlich verankerten Kinderschutz für diese Kinder praktizieren. Sie wollten die Persönlichkeit des Kindes respektieren und dafür sorgen, dass seine Persönlichkeitsrechte gewahrt werden. Sie wollten Verantwortung für das Wohl des Kindes übernehmen und für seine Rechte eintreten. All das haben sie bis heute getan. Ihre Kinder sind jetzt zum Teil bereits volljährig.
Aus dem geplanten Verein im Jahr 2001 wurde noch nichts – zu groß war die Belastung allein mit kleinen Kindern, durch die seelische Bedrängnis und die der Kinder und durch die gerichtliche Verfolgung. Zu groß war auch das Entsetzen über den Vertrauensmissbrauch durch einen Staat und seine „Gesetzesvertreter“, der Müttern in seinem Grundgesetz eigentlich Schutz zusichert. Zu weit verstreut waren die Mütter und zu gering ihr finanzieller Spielraum. Denn auch das hat System: Mütter mit ihren Kindern immer ärmer zu machen.
Doch es entstand ein bundesweites Unterstützungsnetz. Manche Frauen sind heute noch miteinander verbunden. Die meisten haben es „geschafft“ und sind nach vielen Jahren inzwischen mit ihren
Kindern den Repressalien entkommen. Mit der Aufarbeitung der Schäden, die diese Zeit im Leben der Mütter und Kinder angerichtet haben, sind viele immer noch beschäftigt. Diese Mütter haben
wesentliche Vorarbeit geleistet.
Erfreulich ist daher die neue Initiative aktuell betroffener Mütter. Sie haben in Berlin die „Mütterlobby e. V.“ gegründet. Inzwischen gibt es zusätzlich auch die Mütterlobby Bayern. Zur Vorstandsvorsitzenden wurde Barbara Thieme gewählt. Zu den aktiven Mitgliedern zählen u. a. Ärztinnen, Juristinnen und Journalistinnen. Der Verein ist bundesweit tätig. Inzwischen hat sich auch eine aktive bayerische Landesvertretung gebildet, die gerne neue Mitglieder begrüßt.
Weitere Informationen finden Sie unter www.muetterlobby.de